Archiv der Kategorie: Interview

Interview mit Fleischmann, Oktober 1991

Nach dem extrem holprigen und… na sagen wir mal kargen Interview mit Hard Pop folgt ein Gespräch mit zwei Musikern, die in der Vor- und Nachgeschichte von Hard Pop auch ihre Rollen gespielt haben. Norbert Jackschenties und Martin Leeder. Ich habe sie nach der Wende getroffen, um mit ihnen über „den Osten verlassen“, musikalische Einflüsse und „Deutsche Rockmusik“ zu sprechen. Anführungszeichen inklusive. Heute findet man leider nur noch sehr schwer Musik von Fleichmann (nicht mit dem Elektro-Typen verwechseln!). Bei Amazon gibt’s im Moment noch zwei CD’s zu kaufen.

Bilder von den beiden gibt’s auf meinem Flickr-Account. Da haben sie noch bei Electro Artist gespielt. Das Interview beginnt auch mit einem Song von Electro Artist. Fleischmann-Songs kann ich aus GEMA-Gründen hier leider nicht anbieten.

Hard Pop Interview 1986

Die Band Hard Pop gehörte zu den aktivsten Pools der „unabhängigen“ Musikszene der DDR. Die Story der Band beginnt ca. 1980 mit dem Trio „Der Schwarze Kanal“ aus dem dann „Rosa Extra“ wurde. 1984 wurde die Band in „Hard Pop“ umbenannt, kurz darauf wurde eine Einstufung gemacht. In den 4 Jahren bis zur Auflösung 1987 spielten 13 Musiker in 6 verschiedenen Besetzungen bei Hard Pop. Ich habe in meinem Ton-Archiv ein Interview gefunden, das ich im Mai 1986 für die Sendung „Hallo am Sonntag“ gemacht habe. Klingt alles ein wenig stelzig – aber nach so langer Zeit die Stimme von Günther Spalda wieder zu hören, ist es allemal wert.

Interview mit Olaf Tost und Gunther Krex Mai 1989

Zuerst: leider habe ich nicht genug Zeit, diesen Podcast regelmäßig zu befüllen. Der letzte Eintrag mit Ton ist über ein Jahr alt. Geht leider nicht anders. Nehmt einfach, was ihr kriegt…

Heute ein Interview vom Mai 89. Toster hat sich Ende ’87 beim DDR-Rundfunk als Produzent verdingt. Als freier Produzent, was bedeutet, dass er zwar nicht entscheiden konnte, was produziert wurde, aber immerhin die Möglichkeit hatte, in einem unabhängigen Studio zu arbeiten. Das war das Studio von Gunther Krex. Beide berichten im Interview über die Rahmenbedingungen und Erfahrungen dieser Zusammenarbeit.

Mehr Infos zu dem Thema finden sich hier.

Ichfunktion Interview – August 1992

Als Key Pankonin nach seinem Armee-Dienst nicht mehr zurück zur Firma (der Band) konnte, gründete er seine eigene Kapelle. Die Ichfunktion. 1992 erlebte diese Band bereits ihre Reunion und aus Anlass der Veröffentlichung des ersten (und einzigen) Albums kamen die drei Bandmitglieder ins Parocktikum-Studio.
Es entstand ein engeregtes Gespräch, abgeschlossen von einem überraschenden Anruf von Aljoscha Rompe. Den Wortlaut des Messitsch-Interviews, auf das mehrmals Bezug genommen wird, findet sich auf der inoffiziellen Ichfunktion-Website.
Das Audio mit dem kompletten Interview vom 19. August 1992 ist hier wieder ohne Musik zu hören. Viel Spaß dabei.

Interview mit Phillip Boa – April 1988

Nachdem die Macher von Pop Noise im Winter 1988 mit mir Kontakt aufgenommen hatten und bereits im Parocktikum als Interview Partner aufgetaucht waren, lag die nächste Gelegenheit quasi um die Ecke: Phillip Boa, dessen Label Constrictor das erste „West“-Label war, das mich regelmäßig mit Platten bemusterte und damit das Repertoire der Sendung um diverse aufregende Acts bereicherte, konnte zwar (noch) nicht persönlich nach Ost Berlin kommen, ein Telefoninterview war aber nach kleineren bürokratischen Aktivitäten innerhalb der DT64 Hierarchie möglich.
Die heutige Audiodatei enthält den kompletten Wortanteil der Parocktikumausgabe vom 30.4.1988 – genau: das war fast auf den Tag genau vor 20 Jahren. Das heftige Knattern in der „Interzonen Telefonleitung“ kommt den älteren unter uns sicher noch bekannt vor… Viel Spaß bei der nostalgischen Rückblende.

PopNoise – Westkontakte 1988

Mit zunehmender Bakanntheit des Parocktikum in der DDR sind auch automatisch mehr und mehr Hörer aus Westberlin und der BRD auf die Sendung aufmerksam geworden. Es gab Hörer aus der DDR, die ihren Bekannten im Westen von der Sendung erzählt haben und irgendwann nahmen dann auch Leute aus der Musikszene Kontakt mit mir auf. Einer dieser Kontakte entstand mit den Machern des Fanzines „PopNoise“ aus Duisburg.

Dieser und ähnliche Kontakte führten zu einem Austausch im gegenseitigen Interesse: Ich lieferte Informationen und Material zur DDR-Szene und bekam im Gegenzug Material (vor allem in Form von spielbarer Musik) westdeutscher und internationaler Bands. Im Winter 1988 kamen die Macher von Popnoise nach Ostberlin und ich habe mit ihnen ein Interview aufgenommen, dass dann im März im Parocktikum lief. Zu dem Treffen sollte damals eigentlich auch Tom G. Liwa erscheinen. Der wurde allerdings an der Grenze abgewiesen… Peter Hartinger, Uwe Scherer, Rainer Demond im Parocktikum-Interview.

Interview mit Key Pankonin

Im Mai 1993 ist Key Pankonins Buch „Keynkampf“ erschienen. Ich habe damals – schon bei Fritz – eine Blue-Moon-Sendung mit Key gemacht. Hauptsächlich hat er aus seinem Buch gelesen und wir haben dazwischen passende Musik gespielt. In der ersten halben Stunde hat Key im Schnelldurchlauf seine Lebensgeschichte erzählt und ich habe ein paar Nachfragen gestellt. Das passt vielleicht ganz gut zur Musik der Ich-Funktion, die ihr dort finden könnt…

SFBeat 26.5.1989 mit Feeling B und Tina

Das Jahr 1989 war aus DDR-Sicht ein Jahr extremster Hoch-und-Tiefs. Platz des Himmlischen Friedens, Fluchtbewegung, Neues Forum, Appell der “Unterhaltungskünstler”, Montagsdemos, Dialog, Maueröffnung. In knapp 7 Monaten drehte sich das oberste zu unterst, wie man so sagt. Ein Steinchen im Mosaik war der Auftritt von Feeling B, die anderen und Tina has never had a Teddybear im Quasimodo in Westberlin unter der Obhut vom “Kommitee für Unterhaltungskunst”.

Am 26.Mai 1989 kam es in der Westberliner Masurenallee, in den SFB-Rundfunkstudios zu einer Begegnung der anderen Art. Aljoscha Rompe und Mitglieder von Tina… waren zum Interview in den SFBeat gekommen. Der schlecht vorbereitete Moderator wusste leider gar nix mit den Musikern aus der anderen Stadthälfte anzufangen. Bedauerlicher Weise war er wohl auch kein Musikjournalist – jedenfalls hatte er absolut keinen Plan, wie man ein Interview hinkriegt, wenn die Musiker keinen Bock auf oberflächliche Underground-Klisches haben.

Die Aufnahme ist ein Paradebeispiel für das latente Mißverstehen zwischen Ost und West, zumindest in Bezug auf die Musikszene der damaligen Zeit. Auf der einen Seite sehr wizig anzuhören nach der langen Zeit (damals habe ich einen Wutanfall bekommen, als ich das Interview im Radio gehört habe), andererseits ein interessanter Einblick in die Befindlichkeit junger DDR-Musiker, die zum ersten Mal im Westradio sprechen durften (mit Ausnahme von Aljoscha, der da schon Erfahrung hatte).

die anderen (Interview vom 20.1.1987)

Das erste Interview mit Olaf Tost und Stefan Schüler fand unter etwas seltsamen Umständen statt. Umso lockerer und auskunftsfreudiger waren die beiden Gründungsmitglieder der Band „die anderen“. Es gibt viele Infos über die Aktivitäten der Kombo in ihren ersten beiden Jahren. Im Gespräch ist irgendwann die Rede vom „Berliner Haus“ – damit ist das Berliner Haus für Kulturarbeit gemeint, eine Institution, die Berliner Bands mit verschiedensten Förderaktivitäten unter die Arme greifen konnte.

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Die Mimmis (Interview vom 11.4.1990)

Das Jahr 1990 war für alle jungen Musikfans aus der DDR eine pure Aufholjagd. Alle Bands musste man sehen, koste es was es wolle. Meine beim Boa-Konzert in der Seelenbinder-Halle angesprochene Top-5 Liste (Residents, Nick Cave, Neubauten, Fall, Cramps) war schnell abgearbeitet. Über die teilweise Enttäuschung spreche ich im folgenden Sendungsausschnitt.

Aber eigentlich gehts um die Mimmis. Fabsi hat das Parocktikum schon vor der Wende mit Platten bemustert. Klar, dass wir uns treffen mussten, wenn er in Berlin war. Die Zeit war ein bissel ungünstig, weil der Osten gerade Kohl an die Macht (wieder/vereinigt)gewählt hatte. Damals wurde man auch als politisch korrekter Ossi immer irgendwie mitverantwortlich gemacht… Egal. Fabsi hats jedenfalls geblickt und freute sich damals auf die Tour durch den Osten.