Infos über Punk in der DDR

Die Medien feiern gerade 40 Jahre Punk. Es ist schon seltsam, warum gerade 40 Jahre so ein wichtiges Jubiläum ist – vielleicht ist gerade sonst nix los. Wie auch immer – um auch an dieser Stelle nochmal daran zu erinnern, dass Punk in der DDR nicht (nur) purer Spaß und Freude war, verweise ich hier mal auf ein paar Quellen aus denen authentische Informationen von Zeitzeugen zu erhalten sind.

Zuerst der Film: „Too much future“ – den gibt’s (zur Zeit zumindest) in voller länge auf YouTube zu sehen.

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https://www.youtube.com/watch?v=9o8bT2nGmc0

Und zum Lesen:

Tape Attack – Schatzkiste mit Original Musik

Wer sich auf die Suche nach Originalen aus der DDR-Kassettenszene begibt, sößt irgendwann unweigerlich auf „Tape Attack“ ein Blog das sich der nationalen und internationalen Tape-Szene widmet. Unter dem Stichwort DDR entfaltet sich eine lange Liste mit Infos, Covern und… natürlich Musik. Schnappt Euch den digitalen Spaten und grabt los. Es lohnt sich.

tapeattack.blogspot.de/search/label/DDR

Interview mit Fleischmann, Oktober 1991

Nach dem extrem holprigen und… na sagen wir mal kargen Interview mit Hard Pop folgt ein Gespräch mit zwei Musikern, die in der Vor- und Nachgeschichte von Hard Pop auch ihre Rollen gespielt haben. Norbert Jackschenties und Martin Leeder. Ich habe sie nach der Wende getroffen, um mit ihnen über „den Osten verlassen“, musikalische Einflüsse und „Deutsche Rockmusik“ zu sprechen. Anführungszeichen inklusive. Heute findet man leider nur noch sehr schwer Musik von Fleichmann (nicht mit dem Elektro-Typen verwechseln!). Bei Amazon gibt’s im Moment noch zwei CD’s zu kaufen.

Bilder von den beiden gibt’s auf meinem Flickr-Account. Da haben sie noch bei Electro Artist gespielt. Das Interview beginnt auch mit einem Song von Electro Artist. Fleischmann-Songs kann ich aus GEMA-Gründen hier leider nicht anbieten.

Hard Pop Interview 1986

Die Band Hard Pop gehörte zu den aktivsten Pools der „unabhängigen“ Musikszene der DDR. Die Story der Band beginnt ca. 1980 mit dem Trio „Der Schwarze Kanal“ aus dem dann „Rosa Extra“ wurde. 1984 wurde die Band in „Hard Pop“ umbenannt, kurz darauf wurde eine Einstufung gemacht. In den 4 Jahren bis zur Auflösung 1987 spielten 13 Musiker in 6 verschiedenen Besetzungen bei Hard Pop. Ich habe in meinem Ton-Archiv ein Interview gefunden, das ich im Mai 1986 für die Sendung „Hallo am Sonntag“ gemacht habe. Klingt alles ein wenig stelzig – aber nach so langer Zeit die Stimme von Günther Spalda wieder zu hören, ist es allemal wert.

Interview Das freie Orchester (Mai 1987)

Das Wort „frei“ im Bandnamen bezog sich in erster Linie auf die Musik. Im DDR-Kontext bedeutete „frei“ aber eben auch immer mehr als nur das Wort selbst. Den ersten Kontakt mit dem Freien Orchester stellte Jürgen König her – damals gehörte er zum direkten Umfeld der Band, heute ist Jürgen Radio DJ und Redakteur bei Radio eins. Im Netz findet man noch Kopien der DOF-Tapes. Interessant ist, dass es einen Dokumentarfilm über die Band gibt, den man aber wahrscheinlich nirgendwo kaufen kann – falls jemand eine Quelle für den Film kennt – bitte melden.

Interview mit Olaf Tost und Gunther Krex Mai 1989

Zuerst: leider habe ich nicht genug Zeit, diesen Podcast regelmäßig zu befüllen. Der letzte Eintrag mit Ton ist über ein Jahr alt. Geht leider nicht anders. Nehmt einfach, was ihr kriegt…

Heute ein Interview vom Mai 89. Toster hat sich Ende ’87 beim DDR-Rundfunk als Produzent verdingt. Als freier Produzent, was bedeutet, dass er zwar nicht entscheiden konnte, was produziert wurde, aber immerhin die Möglichkeit hatte, in einem unabhängigen Studio zu arbeiten. Das war das Studio von Gunther Krex. Beide berichten im Interview über die Rahmenbedingungen und Erfahrungen dieser Zusammenarbeit.

Mehr Infos zu dem Thema finden sich hier.

Ichfunktion Interview – August 1992

Als Key Pankonin nach seinem Armee-Dienst nicht mehr zurück zur Firma (der Band) konnte, gründete er seine eigene Kapelle. Die Ichfunktion. 1992 erlebte diese Band bereits ihre Reunion und aus Anlass der Veröffentlichung des ersten (und einzigen) Albums kamen die drei Bandmitglieder ins Parocktikum-Studio.
Es entstand ein engeregtes Gespräch, abgeschlossen von einem überraschenden Anruf von Aljoscha Rompe. Den Wortlaut des Messitsch-Interviews, auf das mehrmals Bezug genommen wird, findet sich auf der inoffiziellen Ichfunktion-Website.
Das Audio mit dem kompletten Interview vom 19. August 1992 ist hier wieder ohne Musik zu hören. Viel Spaß dabei.