Karl-Marx-Stadt die vierte: Florian Merkel ist uns schon neulich mit der KMS-Studio-Bigband unter gekommen. Er gründete Anfang der 80er mit Claus Löser Die Gehirne. Mehr ein Kunstprojekt als eine Band spielten die beiden mit verschiedenen Musiker/innen im Laufe der 80er jede Menge Musikmaterial ein. Alles auf Tapes erschienen oder besser gesagt verteilt. Vom Tape „Nachlese 1987/88“ stammt diese Aufnahme.
Audio
S.B.-Jay – The GDR Hip Hop
Hier nochmal ein Stück DDR-HipHop, der nicht im Parocktikum gelaufen ist. Sandro Bartels alias SB-Jay wohnte damals in Arnstadt. Das Tape wurde 1988 aufgenommen.
Mandata – 10 Sekunden
Mandata war die einzige Erfurter Undergroundband, die sich mit eigenen Tapes direkt ans Parocktikum gewandt hat. Der Song „10 Sekunden“ stammt von einer Kassette aus dem Jahr 1989.
Die Firma (Interview vom 10.Januar 1991)
Vor der Wende gab es keinen direkten Kontakt zwischen mir und der Firma (sowohl der Band, als auch der … Firma ;-). Dann hat es nochmal gut 1 Jahre gedauert, bis es zum ersten Interview mit Tatjana und Trötsch kam. Und das war dann auch noch relativ verkrampft. Die Gründe für diese gegenseitige Zurückhaltung sind schwer zu beschreiben. Nach 15 Jahren finde ich es jedenfalls interessant, das Gespräch von damals noch einmal anzuhören.
Papierkrieg
Punk aus Frankfurt/Oder. Die Halbleiter-Stadt im tiefen Osten hatte jugendlichen Musikfreunden wenig zu bieten. Grund genug für einige, sich selbst zu betätigen. Papierkrieg war eine solche Freizeitbeschäftigung. Irgendwann im März 1989 erreichte mich eine Anfrage einer Fernstudentin der Kulturwissenschaften. Sie wollte ziemlich präzise Angaben über einen im Parocktikum gespielten Titel haben. Da ich damals relativ sensibel auf entsprechende Anfragen reagiert habe, fiel meine Antwort etwas zurückhaltend aus. Danach habe ich nichts mehr von ihr gehört. Den Briefwechsel kann man anhand der beiden folgenden PDFs nachlesen.
Edit 16.11.2015: Inzwischen hat sich Constanze Rehfeld bei mir gemeldet und mitgeteilt, dass es die Diplomarbeit wirklich gibt. Ihre Anfrage bei mir gehörte zu den ersten Recherchen. Schade, dass ich damals so paranoid war – vielleicht hätten wir uns noch ausführlicher über Papierkrieg und deren Musik austauschen können.
Den Song „Himmlischer Frieden“ habe ich nicht im Parocktikum gespielt – klarer Fall von Selbstzensur.
Die Vision
Die Vision gehörte zu den Lieblingsbands der Parocktikum Hörer. Geyer war ein Popstar. Im Repertoire der Band gab es diverse Songperlen – unmöglich sie alle im Parcoktikum zu spielen. Deshalb hier eine, die nicht in der Sendung gelaufen ist. Sie stammt vom Tape „After The Sunset“ aus dem Jahr 1989.
Die Skeptiker (Interview vom 27.2.1988)
Weil es neulich die Nachfrage nach Material von den Skeptikern gab und weil die Songs der Band ja sicher weit verbreitet sind, hier das erste Interview, das ich mit der Band geführt habe. Im Februar 1988 wurde eine Parocktikum-Session mit den Skeptikern aufgenommen. Damals waren im Tierparkklub auch diverse Gäste aus Westberlin anwesend – vom damaligen SFBeat. Das spielt im Interview mit der Band aber natürlich keine Rolle…
Die Fanatischen Frisöre
1988 erreichte mich ein Tape der Band Die Fanatischen Frisöre. Wer es warum geschickt hat, weiß ich heute nicht mehr. Soweit ich mich erinnern kann, hat es mich damals auch nicht besonders interessiert. Ich fand einige Songs auf dem Tape gut und habe zuerst das lustige Smokie-Cover gespielt und dann „Geht mich nichts an“. Kurz darauf kam es zu einem seltsamen Gespräch zwischen mir und meinem damaligen Chefredakteur. Er erkundigte sich nach der Band. Ihn hätte eine „Dienststelle“ aus Erfurt kontaktiert. Warum die denn gespielt würden. Sie dürften in Erfurt jedenfalls nicht auftreten. Na sowas. So ist eben Radio. Was mal gespielt wurde kann man nicht mehr zurückholen ;-)
44 Leningrad
Neulich ist mir wieder das alte 44 Leningrad Plakat an einem verfallenen Haus in der Potsdamer Jägerstraße aufgefallen. Die Potsdamer Band mit russischen Einflüssen hat mir immer viel Spaß gemacht. Hier einer ihrer Hits vom Tape „Greetings from cold Omsk“.
Daniel Rund
Von Daniel Rund habe ich drei Album-Tapes gefunden und nochmal drei „Auskopplungen“. Daniel Rund wirkte immer etwas traurig mit seiner Musik. Ob es daran lag, dass er (so wurde zumindest kolportiert) in der Anatomie einer Berliner Universität gearbeitet hat oder eben nur seine Art Songs zu interpretieren so war kann ich nicht einschätzen.
Ganz uneitel hab ich in diesen Mix den Song aufgenommen, den Daniel Rund quasi mir zu „Ehren“ produziert hat. Ich weiß schon – ich hab manchmal ziemlichen Quatsch zusammengefaselt. Schön, dass man sich das später auf diese Weise in komprimierter Form nochmal kommen lassen kann.
Die MPEG-Datei ist diesmal kein mp3, sondern mpeg4 mit Bild und AAC-Codec. Falls es Probleme gibt, die Datei zu hören, bitte Kommentare übers Blog senden. Ich experimetiere etwas – auf diese Weise kriege ich jedenfalls mehrere Songs in ein Posting.
Mehr Audios mit Daniel Rund: http://www.parocktikum.de/archiv.php?suche=Rund