Ende der 80er Jahre wurde der Musikstil „Electronic Body Music“ erfunden – quasi Körperbetonte Elektronische Underground-Klänge. In der Ostszene gab es wenige Vertreter dieser Stilrichtung, weil es einfach an der richtigen Hardware fehlte. Taymur Streng und seine Band „9 Tage alt“ versuchte es trotzdem. Für einen Nachwende-Plattenvertrag hat es zwar nicht gereicht – 1993 hat die Band aber noch ein letztes Tape unter dem Bandnamen „Neuntage“ veröffentlicht. Daraus hier der Titelsong.
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Tom Terror und das Beil
Thomas Wagner (Herr Blum) und Jörg Beilfuß (Expander des Fortschritts) haben sich Anfang der 90er zum Projekt „Tom Terror und das Beil“ zusammengetan. Eine geniale Kombination. Aus dem Zoneton-Tape von 1990 hier mein Lieblings-Stück.
Die Firma (Interview vom 10.Januar 1991)
Vor der Wende gab es keinen direkten Kontakt zwischen mir und der Firma (sowohl der Band, als auch der … Firma ;-). Dann hat es nochmal gut 1 Jahre gedauert, bis es zum ersten Interview mit Tatjana und Trötsch kam. Und das war dann auch noch relativ verkrampft. Die Gründe für diese gegenseitige Zurückhaltung sind schwer zu beschreiben. Nach 15 Jahren finde ich es jedenfalls interessant, das Gespräch von damals noch einmal anzuhören.
L’ambassadeur des ombres
Nach einer kurzen Urlaubs-Pause geht’s heute wieder weiter mit Musik aus den späten 80ern / frühen 90ern. L’ambassadeur des ombres war ein Projekt von Die Vision-Musikern. 1988 und 1989 wurden zwei Kassetten produziert. Von der zweiten, „Star of Evil“ stammt das hier vorgestellte Stück.
Cadavre Exquis
Zwischen 1988 und 1990 hat die Band drei Tapes eingespielt. Aus den Resten von Planlos entstanden, widmete man sich Ende der 80er Jahre mehr dem düsteren Fach. Cadavre Exquis steuerte einen Song zum ersten Parocktikum-Sampler bei. Hier stelle ich einen Song vor, der vom Tape „Messerschmittgalerie“ aus dem Jahr 1990 stammt.
Orgasm Death Gimmick
Anfang der 90er sind in Ostberlin und anderen exDDR-Städten viele neue Bands entstanden. Die neuen Möglichkeiten, Unterstützung durch Freunde aus dem Westen und freier Zugriff auf bis dahin fast unerreichbare Ressourcen (in Form von Instrumenten, Verstärkern, Studios) ließen jede Menge interessante Projekte entstehen. Orgasm Death Gimmick war eine dieser Bands. Das Quartett nahm 1991 und 1993 zwei Tapes auf. Mein Lieblings-Track vom 93er Tape: Boom-Box.
B.R.O.N.X
Die Beastie Boys des DDR-Undegrounds – das waren Bandmitglieder von Hard Pop, Electro Artist und anderen Bands. Der Song hat, soweit ich erkennen kann nix mit dem gleichnamigen Stück von Sandow zu tun. Die Aufnahme ist im Tierpark-Club bei einem Auftritt der Band entstanden.
Aufruhr zur Liebe
Lahnix freut und wundert sich, warum in dieser Woche so viele leckere Audios aus dem Parocktikum-Archiv sprudeln. In aller Stille habe ich die 20. Wiederkehr des Tages begangen, an dem die erste Parocktikum-Sendung lief. Und als Geburtstagsgeschenk gibt es diese Woche jeden Tag was feines.
Für Lahnix und seinen Sohn und ihre Gespräche über Musik in einer Diktatur (des Proletariats) erinnere ich hier mal an das denkwürdige Verfahren „Einstufung“. Jede Band musste, wenn sie offiziell auftreten wollte eine Spielerlaubnis haben, die je nach erlangter Stufe mehr oder weniger Gage pro Auftritt bedeutete. Irgendwann 1988 hatte ich das zweifelhafte Vergnügen einer Einstufungskommission anzugehören. Mein Bericht hat andere Mitglieder dieser Kommission damals etwas verstört.
Die Band Aufruhr zur Liebe hatte keine Einstufung. Dafür spielte Conny Bauer, prominenter Jazz-Posaunist, bei der Aufnahme ihres „Halt-mich-steil“-Tapes mit. Und Dieser Song lief in der zweiten Parocktikum-Sendung im April 1986.
Einstürzende Neubauten
Einer der Höhepunkte meiner Arbeit am Parocktikum war das Interview mit Blixa Bargeld. Komischerweise ist es nicht mehr möglich, den genauen Zeitpunkt des Interviews festzustellen. Ich bin ziemlich sicher, dass ich Blixa 1988 beim DDR-Rundfunk getroffen habe und das Interview im Vorraum eines Produktions-Studios in der Nalepastrasse geführt habe.
Andererseits spricht alles dafür, dass die Neubauten die Aufnahmen für die Hörspielversion der „Hamletmaschine“ 1990 gemacht haben.
Falls sich also jemand erinnert, wann das Interview im Parocktikum zu hören war, währe ich für eine kurze Nachricht dankbar.
Ergänzt 1.6.2012: Damals waren die Neubauten zu Aufnahmen für Heiner Müllers „Bildbeschreibungen“ in Ost-Berlin.
Das komplette Gespräch (wie es, soweit ich mich erinnere, nie im Radio zu hören war) liegt jetzt hier als mp3 bereit. Der übernächtigte Underground-Star und der aufgeregte Jungendradio-Moderator haben, im Nachhinein betrachtet, ein recht seltsames Gespräch geführt. Aber so ist das nun mal mit den einmaligen Gelegenheiten…
Die Skeptiker (Interview vom 27.2.1988)
Weil es neulich die Nachfrage nach Material von den Skeptikern gab und weil die Songs der Band ja sicher weit verbreitet sind, hier das erste Interview, das ich mit der Band geführt habe. Im Februar 1988 wurde eine Parocktikum-Session mit den Skeptikern aufgenommen. Damals waren im Tierparkklub auch diverse Gäste aus Westberlin anwesend – vom damaligen SFBeat. Das spielt im Interview mit der Band aber natürlich keine Rolle…