Mehr DDR-Punk mit kultureller Verbindung zum russischen Brudervolk. Benannt hat sich die Band nach einem Buch des Russen Arkadi Gaidar, das so ziemlich jeder DDR-Schüler gelesen haben dürfte (sollte). „Timur & sein Trupp“ stammt aus Weimar. Zwischen 1988 und 1989 sind verschiedene Aufnahmen entstanden, die die Band 1990 auf dem Tape „Das sind wir“ zusammengefasst hat.
Hip Hop wurde im Parocktikum nicht gespielt – dafür gabs eine andere Spezialsendungen… In den „Vibrationen“ tauchten ab 1988 auch DDR-Rapper auf. Die Dresdner „Three M Men“ waren trotzdem angepisst und dissten den „man from DT“… de nada ;-) Nicht nur dadurch wird diese Aufnahme zur Rarität – soweit ich weiß, sind die Songs nie auf CD oder Vinyl veröffentlicht worden.
Vor der Wende gab es keinen direkten Kontakt zwischen mir und der Firma (sowohl der Band, als auch der … Firma ;-). Dann hat es nochmal gut 1 Jahre gedauert, bis es zum ersten Interview mit Tatjana und Trötsch kam. Und das war dann auch noch relativ verkrampft. Die Gründe für diese gegenseitige Zurückhaltung sind schwer zu beschreiben. Nach 15 Jahren finde ich es jedenfalls interessant, das Gespräch von damals noch einmal anzuhören.
Steve Aktiv, Rialdo, Shanghai und Maik – das legendäre Punk-Quartett aus Eisleben. Das erste Tape, das ich von Müllstation erhalten habe, kam zu Weihnachten 1987. Neben 12 Songs aus eigener Produktion enthielt das Band Infos von Steve Aktiv und ein paar Lieblingssongs der Band von internationalen Punk- und Ska-Bands.
Der erste Song der im Parocktikum lief war „Robin Hood“.
Punk aus Frankfurt/Oder. Die Halbleiter-Stadt im tiefen Osten hatte jugendlichen Musikfreunden wenig zu bieten. Grund genug für einige, sich selbst zu betätigen. Papierkrieg war eine solche Freizeitbeschäftigung. Irgendwann im März 1989 erreichte mich eine Anfrage einer Fernstudentin der Kulturwissenschaften. Sie wollte ziemlich präzise Angaben über einen im Parocktikum gespielten Titel haben. Da ich damals relativ sensibel auf entsprechende Anfragen reagiert habe, fiel meine Antwort etwas zurückhaltend aus. Danach habe ich nichts mehr von ihr gehört. Den Briefwechsel kann man anhand der beiden folgenden PDFs nachlesen.
Edit 16.11.2015:Inzwischen hat sich Constanze Rehfeld bei mir gemeldet und mitgeteilt, dass es die Diplomarbeit wirklich gibt. Ihre Anfrage bei mir gehörte zu den ersten Recherchen. Schade, dass ich damals so paranoid war – vielleicht hätten wir uns noch ausführlicher über Papierkrieg und deren Musik austauschen können.
Den Song „Himmlischer Frieden“ habe ich nicht im Parocktikum gespielt – klarer Fall von Selbstzensur.
Anfang der 90er sind in Ostberlin und anderen exDDR-Städten viele neue Bands entstanden. Die neuen Möglichkeiten, Unterstützung durch Freunde aus dem Westen und freier Zugriff auf bis dahin fast unerreichbare Ressourcen (in Form von Instrumenten, Verstärkern, Studios) ließen jede Menge interessante Projekte entstehen. Orgasm Death Gimmick war eine dieser Bands. Das Quartett nahm 1991 und 1993 zwei Tapes auf. Mein Lieblings-Track vom 93er Tape: Boom-Box.
Atomino war ein kleines Männchen, das den jungen Lesern der Frösi in den 60er Jahren die Welt erklärt hat. 1989 tauchten 3 Atominoes auf, die den damals nicht mehr ganz so jungen Zuhörern die Welt der Popmusik erklärten – in Form von ziemlich abgefahrenen Adaptationen mehr oder weniger bekannter Rock+Jazz-Klassiker. Dass sich hinter den Atominoes die männlichen Mitglieder der AG Geige verbargen ist inzwischen kein Geheimnis mehr.
Die Art war die zweite Band, mit der eine Parocktikum-Session aufgenommen wurde. Am Tag der Ausstrahlung gab es auch ein Interview mit Christoph Heinemann und Thomas Stephan. Mehr über die Art (zu lesen) findest Du in dem Buch „Dunkle Rebellen“ von Volly Tanner. (Online zu kaufen bei Ubooks)
Die Beastie Boys des DDR-Undegrounds – das waren Bandmitglieder von Hard Pop, Electro Artist und anderen Bands. Der Song hat, soweit ich erkennen kann nix mit dem gleichnamigen Stück von Sandow zu tun. Die Aufnahme ist im Tierpark-Club bei einem Auftritt der Band entstanden.
Im Parocktikum-Forum suchte Marcus nach psychedelischer DDR-Musik. Da er die Suche mit Krautrock überschreibt, hätte ich ihn eher auf Joco-Dev oder frühe Electra verwiesen. Seine Referenz auf die Ukrainische Szene der 8oer Jahre läßt mich aber eher vermuten, dass er sowas wie Mr. Bishop sucht.
Eine Band aus Potsdam, die um 1992 mit einigen Tapes die Öffentlichkeit suchte. Als Fan der frühen Pink Floyd habe ich sie sofort in mein Herz geschlossen und in zwei der letzten PRT-Sendungen gespielt.
Mehr Audios mit Mr. Bishop: http://www.parocktikum.de/archiv.php?suche=Bishop